Beginen
Inmitten des Schöntal-Sees erheben sich die Reste der 1543/44 erbauten Kirche zum Heiligen Grab. Auf dem Areal des heutigen Schöntals lebten die „Beginen“, fromme Jungfrauen und Witwen, die ein klosterähnliches, aber keinen Ordensregeln unterworfenes Leben führten.
Die um 1140 im wallonischen Teil des heutigen Belgiens entstandene Gemeinschaft der Beginen gründete im 13. Jahrhundert in Aschaffenburg eine Niederlassung. Neben dem Gebet pflegten die Beginen Kranke und Aussätzige.
Kardinal Albrecht von Brandenburg (1490-1545) ließ zum Dank für die Betreuung eines kranken Freundes die Heilig-Grab-Kirche errichten. Da die Kirche aufgrund seines Todes und Geldmangels nicht geweiht wurde, fand dort nie ein Gottesdienst statt.
Der 1546/47 tobende Schmalkaldener Krieg und vor allem der 1552 ausgebrochene Markgräflerkrieg setzten schließlich dem Klosterleben ein jähes Ende. Die in die Stadt einfallenden Truppen zerstörten die Klosteranlage. Die überlebenden Beginen flüchteten aus der Stadt und kehrten nicht mehr zurück.