Kippenburg
Die Kippenburg ist ein beliebtes Ziel für Sonntagsspaziergänger und Festbesucher. Die vor den Grenzen der Stadt gelegene Ruine scheint ein Rest einer beachtlichen mittelalterlichen Anlage zu sein.
Kaum jemand weiß, dass die Anlage mit der beeindruckenden Burgromantik der Phantasie eines Aschaffenburger Pflasterermeisters entsprungen ist. Adam Kipp (1789-1851) erhielt am 22. April 1839 vom Aschaffenburger Magistrat die Erlaubnis die „Oedung am Gottelsberg links der Ludwigsallee“ zu kultivieren. Mit dem Beginn der Arbeiten, in deren Verlauf noch andere Gelände am Godelsberg gerodet, begradigt und mit Bäumen bepflanzt wurden, fielen zahlreiche ausgebrochene oder zusammengetragene Steinen an.
Bereits ein Jahr später wurde damit eine Ruine – die ihren Namen von der Bevölkerung erhielt – zum „Ergötzen und Erheiterung“ der Bürger der Stadt errichtet. Ein nach dem Tode des Erbauers 1854 gegründeter „Kippenburg-Unterhaltungsverein“ setzte sich für den Fortbestand ein.
Ein Sommerbetrieb mit Tanz und Unterhaltung sowie Aufführungen einer Theatergruppe sollten Leben in die Mauern bringen. Aber alle Bemühungen blieben erfolglos. Die Kippenburg verfiel mit der Zeit. Erst durch das Engagement des Aschaffenburger Karnevalsvereins „Stadt-Garde“ Mitte der 1960er Jahre wurden die Kippenburgfeste wieder belebt und ziehen alljährlich zahlreiche Besucher aus nah und fern an.