Bayerischer Wald: RundwanderwegeRundwanderwege in der Nationalparkregion 2


Felswanderzone

Wer großartige, naturnahe, ja urwaldartige Wälder sucht findet diese am Rande des Nationalparks unweit der Ortschaft Schönbrunn am Lusen. Hier hat sich ein naturnaher Bergmischwald erhalten, der gerade zur Zeit der herbstlichen Laubfärbung Wanderungen besonders attraktiv macht. Beeindruckende Felsformationen beherrschen dort die Szenerie: uralte Bäume, am Boden liegendes, moderndes Totholz, durchwachsen von jungem Buchengestrüpp, formen  hier eine urwaldartige Kulisse. Auch das zerstörerische Werk des Borkenkäfers wird hier offenbar - in Form von Baumskeletten, teils noch aufrecht, teils schon am Boden zerschellt. Hier macht man mit einer Waldwildnis Bekanntschaft, wie sie ehedem in großen Teilen des Waldgebirges vorhanden gewesen sein mag.

Ein vorbildliches Wegenetz erschließt diese scheinbar unwegsame Felsenzone. Am Jugendwaldheim des Nationalparks bei Schönbrunn beginnt der Steig durch diese "steinreiche" Waldwildnis. Immer wieder schafft es der Weg, auf aussichtsreiche Felsbalkone zu gelangen, ohne dass Kletterei dafür nötig wäre. Eine dieser Felsnasen, genannt "Große Aussicht" überrascht uns mit einem Halb- Panorama: die Gipfel des Grenzkamms und kleinere Vorberge reihen sich zu einer Kette. Nach Süden hin dagegen geht der Blick von der "Großen Kanzel", die es sogar zu einem Gipfelkreuz gebracht hat. Etwas westlicher davon bietet sich ein weiteres Aussichtsfenster Richtung Lusen, weshalb diese Stelle auch "Lusenblick" heißt. Und der "Schönbrunn­-Blick" ist schon durch seine Bezeichnung charakterisiert. 

Ausgangspunkt:
Der Rundweg "Haselhuhn" beginnt beim Jugendwaldheim unweit der Ortschaft Glashütte an der sogenannten Nationalparkstraße (Mauth – Neuschönau). 

Wegbeschreibung:
Wir befinden uns im Kerngebiet des Nationalparks, wo Wegegebot herrscht. Vom Jugendwaldheim aus wenden wir uns west­wärts (links), wobei man alsbald auf einen Forstweg trifft. An einer Informationstafel mit Sitzbankgruppe verlassen wir ihn rechterhand wieder; in Serpentinen geht es nun zwischen den Felsen hangaufwärts.Kurz bevor wir die "Große Aussicht" erreichen, vereinigt sich der Hauptwanderweg des Nationalparks (Symbol "Baumgruppe") mit unserem Rundweg. Zweimal haben wir die Möglichkeit zu einer Abkürzung. An der "Kleinen Kanzel" (1011 m), hinter der sich eine Schutzhütte versteckt, entfernt sich die Hauptwanderlinie wieder von unserem Rundweg. Beim "Lusenblick" kehren wir um; unterwegs nimmt der Steig die diversen Abkürzungswege talwärts wieder auf. Die Markierung "Tanne" würde uns zur "Großen Kanzel" bringen. 

Einkehrmöglichkeiten:
Unterwegs keine

Zum Guglöder Quarzstollen

Mitten in den Nationalparkwäldern liegt die stille abgelegene Dorfoase Guglöd. Wie viele andere Rodungsinseln im Waldland auch, verdankt auch dieser Ort seine Entstehung einer ehemaligen Glashütte, welche der damalige Hüttenherr von Riedlhütte, Wieland, 1638 hier als Nebenstelle betreiben ließ. Wie Frau Ingeborg Seyfert erkunden konnte, sei diese "Hütte" im Umfeld des 30-jährigen Krieges und den damit verbundenen Pestjahren verfallen. Es folgten Neugründungen und Besitzerwechsel. Als schließ­lich die zur Riedlhütte gehörigen Hüttenwälder 1833 an den Staat ver­kauft wurden, gab es in Guglöd schon keine Glasproduktion mehr.

Der Rundweg um Guglöd führt uns ein wenig zurück in die Geschichte des Glasmachens. 1990 ist nämlich am westlichen Ortsrand, am Guglöder Riegel, ein alter Quarzabbaustollen wiederentdeckt worden. Mitglieder des Riedlhüttler Heimatvereins haben ihn zusammen mit den Dörflern und der Nationalparkverwaltung ausgegraben und zugänglich ge­macht. Informationstafeln am Eingang zum Stollen veranschaulichen den Quarz-Bergbau im Ort. Quarz ist ja bekanntlich wesentlicher Grund­stoff der Glasherstellung. Um ihn leichter gewinnen zu können, hatte man das Gestein dereinst im Stollen erhitzt, dann mit kaltem Wasser "abgeschreckt", so dass es brüchig wurde. Es ließ sich sodann leichter herausschlagen und konnte im Pocher weiter zerstampft werden. Im Gneisgestein anstehende Quarzlinsen wurden aber auch durch primitive Grabungen ausgebeutet. Solche Abbaustellen (sogenannte Pingen) sind in der Umgebung des Stollens noch gut im Wald als trichterförmige Eintiefungen zu erkennen. 

Ausgangspunkt:
In Guglöd am Ortseingang

Wegbeschreibung:
Der Rundweg hat das Markierungssymbol "Bockkäfer"! Wir wenden uns am Ortseingang (wenn man von Spiegelau her kommt) links und treffen so auf einen Rast- und Spielplatz. Hier beginnt an einer Informationstafel der Rundweg um Guglöd. Schon nach kurzer Wegstrecke der Hinweis auf den Quarzstollen (Stichweg). Der Weg hält sich im wesentlichen an den Waldrand der Rodungsinsel, bleibt aber im Wald;  am oberen, bergwärts gelegenen Ortsende  tun sich schöne Aussichtsmöglichkeiten auf. 

Anforderungen:
Für den Rundweg um Guglöd benötigt man cirka 1 Stunde. Die zu überwindenden Steigungen sind unerheblich. 

Einkehrmöglichkeiten:
In Guglöd gibt es ein Café, das jedoch nur zeitweise geöffnet hat.

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