Fränkische Schweiz: WandernBrauerei-Wandern rund um Aufseß


Weltrekord!

Seit dem 27. September 2000 steht die Gemeinde Aufseß mit ihren vier Brauereien im Guinness - Buch der Rekorde“. Weltweit hat sie, gemessen an der Einwohnerzahl (1400) die größte Brauereiendichte. Für je 350 Einwohner steht eine Brauerei zur Verfügung.
In den Brauereien werden meist traditionell untergärige, dunkle Biere gebraut. Die Biere werden oft nur in den eigenen Brauereigasthöfen ausgeschenkt und sind dort auch in Fässern oder Flaschen erhältlich. In der gesamten Fränkischen Schweiz gibt es noch 72 Brauereien. Eine Liste erhalten Sie unter 
http://www.fraenkische-schweiz.com/kulinarisch/bier/bier_einfuehrung.html

Brauerei und Brauereigasthof Rothenbach, Aufseß

Im Jahre 1796 kam Jean Rothenbach, der Stammvater der Familie, infolge der napoleonischen Kriegswirren vom Elsaß nach Aufseß und wurde vom Freiherrn von und zu Aufseß in seine Dienste genommen. Anno 1823 erwarb er ein Grundstück, das so genannte "Wirtsgütlein". Damit legte er den Grundstein der von seinem Enkel Johann Rothenbach erbauten Brauerei. Dieser kaufte für 3000 Mark die gesamte Brauereieinrichtung vom Franziskanerkloster in Gößweinstein. Man benötigte 10 Ochsenfuhren für den Transport der Geräte.

Im November 1886 braute er unter Anweisung eines Franziskaner-Mönches aus Gößweinstein den ersten Sud. Nachdem dieser gut gelungen war, wurde noch 15 mal im selben Winter gebraut. Das Bier wurde zum größten Teil in der Wirtschaft ausgeschenkt, der Rest mit dem Pferdefuhrwerk an die umliegenden Zapfwirte geliefert. Erst nach dem Bau eines neuen Sudhauses im Jahre 1953 begann man, mit dem LKW Bier auszufahren, um so die Kundschaft zuverlässig und pünktlich beliefern zu können.

Die Brauerei wurde in den letzten Jahren mehrfach erweitert und modernisiert. Aber den Bügelverschluss hat man in Aufseß immer beibehalten. Mit der Einführung des Hefeweißbieres und der Limonaden im Bügelverschluss hat die Brauerei unter der Leitung von Frank Rothenbach einen neuen Markt erschlossen. Im Brauereigasthof Rothenbach, den der Bruder Ernst Rothenbach führt, können Sie die Biere probieren. Unter den vielen Spezialitäten sind die Fischgerichte hervorzuheben. Wenn Sie länger Zeit haben, ist auf Anmeldung eine Brauereiführung oder ein Bierseminar möglich.

Burg Unteraufseß

Die Burg ist Stammsitz der Freiherren von Unteraufseß, die einst rund 50 Burgen und Schlösser sowie 43 Ortschaften besaßen. Erstmals erwähnt wird die Burg Aufseß 1327. Es folgten Zerstörungen im Hussitenkrieg 1436, im Bauernkrieg 1525 und im Dreißigjährigen Krieg 1633. Die heutige, barocke und zweiflügelige Anlage stammt von 1677. Das älteste Burggebäude ist das so genannte Meingoz- Steinhaus, das wohl um 1136 errichtet wurde. Hier arbeitete der Begründer des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, Hans von Aufseß, dessen Studierzimmer bis zum heutigen Zeitpunkt erhalten blieb. Besichtigungen sind möglich. Der Theatersommer Fränkische Schweiz“ gastiert hier jedes Jahr.

Schloss Oberaufseß

Dieses Schloss erbaute 1690 Karl Heinrich von Aufseß aufgrund von Streitigkeiten mit seinem Bruder Friedrich. Für einen weiteren Ausbau der Befestigungsanlage nach 1703 ließ Karl Heinrich Fenster, Ziegel und Steine von seinem Anteil in Unteraufseß abbrechen und nach Oberaufseß schaffen. Das heutige Aussehen geht im wesentlichen auf umfangreiche Umbauten in den Jahren 1779 bis 1781 zurück. 1890 erfolgte ein Neubau mit Turm im Stil des Historismus, weitere An- und Neubauten kamen zu Beginn des 20. Jahrhunderts hinzu. Einer der bedeutendsten fränkischen Schriftsteller, Hans Max von Aufseß, lebte und schrieb bis 1993 auf seinem Schloss Oberaufseß. Alljährlich finden im Schlosshof Aufführungen des "Theatersommers Fränkische Schweiz“ statt.

Die Neuhauser Mühle

Schon seit über 450 Jahren dreht sich am Südrand des Dorfes Neuhaus das Mühlrad, vom Wasser der Aufseß angetrieben. In einem Lehensrevers des Euchar von Aufseß aus dem Jahre 1550 an Bischof Weigand von Bamberg wird unter aderem die Mühle zum Newennhaws“ genannt. Im Jahre 1837 erwirbt der Müller Franz Westermeyer durch Heirat das Mühlgut, Wohnhaus und Mahlmühle.
Bis nach dem zweiten Weltkrieg betreibt die Familie Westermeyer die Mühle. Ab 1921 wird die Wasserkraft zusätzlich zur Stromerzeugung für den Ort Neuhaus verwendet. Nach vierhundert-jähriger Tätigkeit steht das Mühlrad Ende der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts still. Erst um die Jahrtausendwende beendet der Enkel des letzten Müllers den Dornröschenschlaf“ der Mühle und nutzt nun wieder die Kraft des Aufseßwassers zur Stromerzeugung. Heute zieht nicht mehr die alte, aus dem Betrieb gekommene Mühle an der Aufseß die Blicke auf sich, sondern der etwas zurückgesetzte, in ähnlicher Form errichtete Hotel-/ Gasthofbau Zum Mühlengrund".

Neuhaus: Felsengarten - Burgställe - Bergfriedhof

Am mäandernden Oberlauf der Aufseß, umgeben von bizarren Felswänden liegt der Ort Neuhaus. 1829 schreibt Josef Heller in seinem Handbuch für Wanderer in diese Gegend: Der Ort liegt an der Aufseß in einem zwar ziemlich kahlen, aber eben durch seine schroffen Felsen charaktervollen Thale“. Besonders die rechte Hangseite flussaufwärts wird vom Bergfriedhof bis hinauf zum Schlossberg von einem eindrucksvollen Felsenpanorama geschmückt. Eingerahmt wird der Felsengarten von Neuhaus durch zwei Burgställe. Im Süden liegt auf einem Bergsporn über den steilen Felswänden der Friedhofsleite der Burgstall der einstigen Bergfeste Neidenstein“ (erbaut im 12. Jahrhundert). An der Westseite fällt das Felsmassiv bis zu zwanzig Meter fast senkrecht zum Aufseßtal ab.

Der markanteste Fels dort wird wegen seiner Form als der "Alte Fritz“ bezeichnet. Nördlich davon streckt sich die Felsnadel Himmelssteuberer“ gekrönt mit dem Wappenwimpel der einstigen Gemeinde Neuhaus in die Höhe. Am Südhang liegt auf halber Höhe der altehrwürdige Bergfriedhof, in dessen Mitte bis 1892 die erstmals 1520 erwähnte Eccklesia Neuenhauzs“ (das heißt Kirche Neuhaus) stand.
Den Norden des Felsengartens schließt der Schlosshof ab. Hier ließen um 1218 die Andechs-Meranier das Castrum Newehaus“ erbauen. Der Burgstall liegt westlich der Kirche auf einer gegen das Aufseßtal vorspringenden Felsnase, die nach Norden und Westen steil zum Talgrund abfällt. Nach Süden grenzt sie an einen Einschnitt, durch den heute ein Fußweg zur Kirche und zum Schlosshof führt.

Brauerei und Brauereigasthof Benedikt Stadter, Sachsendorf

Die Erstnennung einer Brauerei in Sachsendorf finden wir in einer Belehnungsurkunde aus dem Jahr 1552. Im Jahre 1884 übernahm die Familie Stadter in Sachsendorf die Brauerei aus der Auflösung des seinerzeit dort befindlichen Schlossgutes. Seit also über 100 Jahren besteht bis heute eine lückenlose Brautradition, in der das inzwischen weit überregional bekannte, gut gehopfte, bernsteinfarbene Sachsendorfer Landbier gebraut wird.

Die Kunst des Brauens kann in Sachsendorf in den Sommermonaten bei Erlebnisbrautagen vom rohen Wasser bis zur fertigen Würze“ an mehreren Wochenenden von jeweils cirka 50 bierverständigen“ Gästen in etwa acht Stunden live miterlebt werden. Da sieht man alles: vom Einmaischen über das Läutern, bis zum Kochen, zur Hopfenzugabe und schließlich bis zum Ausschlagen“ auf das Kühlschiff. Zwischendurch beobachtet man Riementransmissionen, die über Zahnräder Rührwerke bewegen oder auch den Ofen unter dem Sudkessel, in dem in Meterstücken mit Holz geschürt wird. Computer, Thermostate und viele andere neuzeitliche Brauhilfen sucht man vergebens. Besonders begeisterte Braugäste dürfen sogar mitbrauen“.
Etwa 120 m entfernt befindet sich der zum Brauhaus gehörende Brauereigasthof, der von der Pächterfamilie Iberl/Baur bewirtschaftet wird. Nur dort gibt es das gute Sachsendorfer Bier zur Fränkischen Küche.

Brauereigasthof Reichold, Hochstahl

Nach dem Vorbesitz der Familie Thaler und später der Familie Westermayer betreibt die Familie Reichold seit 1906 die Brauerei und den Brauereigasthof mit Pension. Das dunkle Bier aus der eigenen Brauerei schmeckt besonders zur angebotenen fränkischen Küche und den Wildspezialitäten.

Brauereigasthof Kathi-Bräu“, Heckenhof

Das ehemalige Schloss Heckenhof, ein streitbergisches Lehengut, wird erstmals im Jahre 1498 an Balthasar von Aufseß als Lehen vergeben. 304 Jahre lang bleibt es im Besitz der Familie von Aufseß, bis es 1802 an den Wirt und Brauereipächter Johann Seeger verkauft wird. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts übernimmt Georg Ott die Brauerei mit Gastwirtschaft. Ab 1900 befindet sich das Schloss-Wirtshaus Heckenhof im Besitz der Familie Wilhelm Hans Dorsch. Nach dessen Tod führt seine Gattin Barbara Dorsch bis 1952 die Gastwirtschaft mit Brauerei weiter. Danach bewirtschaftet ihr Sohn Hans Dorsch zwei Jahre lang das Anwesen. Nach dessen Ableben ist seine Schwester Kathi, nachmals verheiratete Meyer, bis zu ihrem Tod 1993 Eigentümerin und Chefin der Kathi-Bräu. Seitdem ist Kathis langjähriger Braumeister Josef Schmitt Eigentümer der Brauerei mit Gastwirtschaft und Gartenbetrieb.
Das dunkle Lagerbier, die Brotzeiten und die Ursprünglichkeit locken die Gäste zur Kathi. Vor allem am Wochenende ist Heckenhof der Motorradtreffpunkt in der Fränkischen Schweiz.

Praktische Hinweise:

Schloss Unteraufseß
Von April bis Oktober Führungen nach Vereinbarung.
Telefon: 09198-8296
Schlossberg 92
91347 Aufseß
http://www.schloss-unteraufsess.de/

Brauereigasthof Rothenbach, Aufseß:
Di Ruhetag
Brauereiführung nach vorheriger Anmeldung möglich.
Telefon: 09198-92920
http://www.brauereigasthof-rothenbach.de/

Brauereigasthof Kathi-Bräu“, Heckenhof
Montag Ruhetag
Telefon: 09198-277
http://kathi.brauereien.bierland-oberfranken.de/

Brauerei und Brauereigasthof Benedikt Stadter, Sachsendorf
Brauereigasthof: Montag Ruhetag
Telefon/Fax: 09274-8193
www.braulehrer.de

Brauereigasthof Reichold, Hochstahl
Montag, Dienstag Ruhetag, Brauereiführung nach vorheriger Absprache möglich.
Telefon: 09204-271
www.reichold.de

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