Fränkische Schweiz: WandernWandern auf dem Main-Donau-Weg


Von Scheßlitz nach Betzenstein

Insgesamt vier Wanderwege verbinden den Main mit der Donau. Die "Tauber-Wörnitz-Linie" von Wertheim nach Donauwörth, die "Ostlinie" von Bischofsgrün nach Passau, die "Rangau-Linie" von Eltmann nach Neuburg und die "Juralinie" von Staffelstein nach Regensburg. Letzterer gehört ohne Zweifel zu den interessantesten und abwechslungsreichsten Fernwanderwegen Bayerns, führt er doch zwischen Scheßlitz und Betzenstein durch die Fränkische Schweiz.

1. Tag: Scheßlitz -> Hohenpölz -> Heiligenstadt (23 km)
Wegmarkierung: MD auf weiß - blauem Grund.

Tourenbeschreibung:
In Scheßlitz neben der Kilianskirche in die Wilhelm-Spengler-Straße. Sie hält sich links. Gegenüber von Haus Nummer 49 zweigt rechts der Fußweg zur Giechburg ab: Über die Höhe des Schneckenbühel, danach den Seierbach überschreiten und Gegenanstieg in den Wald und zu einem großen Parkplatz. Kurz auf der Burgstraße, dann links davon mit dem Fußweg zur Giechburg auf beherrschender Höhe, die dem Ansturm der Schweden im Jahre 1632 trutzte. Von Scheßlitz eine dreiviertel Stunde.

Anschließend in der Südseite des Schlossberges über den Schrautershof ostwärts in eine Senke und von dort rechts haltend bergan, zum Schluss ziemlich steil auf den Gügel. Die Wallfahrtskirche scheint mit dem Jurafels verwachsen zu sein. Durch einen Felsengang erreichen wir die anfangs des 17. Jahrhunderts in gotischem Nachklang erbaute Kirche an der Stelle einer verschwundenen Burg der Grafen von Andechs.

Vom Gasthaus Gügel (Mesnerhaus) absteigen. An der Linkskurve der asphaltierten Straße einige Schritte geradeaus, dann (gegenüber einer Rastbank) halblinks in einen Hohlweg mit dem MD-Zeichen sowie einem roten Hufeisen auf weißem Grund. Südostwärts ansteigen zur Windhöhe(556 m), an der Wegteilung rechts und in knapp 10 Minuten zur Straße Ludwag - Neudorf bei einem einzeln stehenden Hof (mit Funk-Antenne). Rechts abwärts nach Neudorf; von Scheßlitz etwa 1,5 Stunden.

Ab der kleinen Grünanlage der Straße noch 200 Meter ortsauswärts folgen, dann halblinks in einen breiten Feldweg einschwenken. An der Wegkreuzung links zum Waldrand der Wache, dort an der Gabelung rechts halten. Bei der nächsten Waldecke abermals rechts halten und auf die guten Markierungen vertrauend durch das stille Eppental und über die sanft gewölbte Höhe des Keckenberges nach Laibarös.

Im Ort auf der Straße abwärts. Beim Gasthaus rechts ab, vor der nächsten Gaststätte links auf einem Sträßchen. Etwa 20 Meter vor einem Trafo-Turm an der Straßenteilung links abbiegen, durch den Wald des Bayersknock. Sobald uns der Wald freigibt, sehen wir die gedrungene Barockkuppel des Chorturmes von St. Laurentius, ursprünglich eine Wehrkirche (Schießscharten in der Friedhofsmauer), in Hohenpölz. Am Ortsanfang die Straße kreuzen, bei der Kirche links, nach 250 Metern rechts. Links des Sträßchens sehen wir einen Teil der insgesamt 26 Hügel eines vorgeschichtlichen Gräberfeldes. Eine Tafel am Spielplatz gibt weitere Auskünfte! Vom Spielplatz zurück in den Ort zur Durchgangsstraße. Auf ihr links, bei der Flurbereinigungs - Kapelle rechts die Straße verlassen. Der asphaltierte Fahrweg beschreibt eine Linkskurve. Kurz vor der Kuppe wenden wir uns rechts zum Waldrand des Heroldssteines. Wenig später links halten und auf einem Waldweg absteigen zur Heroldsmühle. Von Scheßlitz 3,5 Stunden.

Abstecher:
In 5 Minuten zur Leinleiter-Quelle unter einer Felswand. Oberhalb der Quelle im ausgewaschenen Gestein etliche Erdlöcher (sog. &qout;Tummler&qout;), aus denen nach längerem Regen das Wasser springbrunnenähnlich sprudelt. Beim alten Mühlrad macht unsere Route einen Linksknick. Nach 50 Metern rechts halten und auf einem schmalen Weg am linken Hang des Tälchens hinaus zu einer Straße, die sich links nach Oberleinleiter senkt. Vor dem Krieger - Ehrenmal halbrechts über den Bach, hinter der öffentlichen Waage links halten und auf der rechten Seite des Leinleitertales nach Burggrub, wobei wir zwischendurch im Osten schon die hellen Mauern von Schloss Greifenstein sehen.

In Burggrub, vor der Schlossähnlichen Anlage des Forstamtes, gehen wir links, dann rechts auf der Straße einige Schritte in Richtung Oberngrub, bis nach dem Feuerwehr-Gerätehaus der Main - Donau - Weg links abbiegt. In einer weiteren Viertelstunde kommen wir nach Zoggendorf. Vor dem Bach rechts halten, bei den letzten Häusern halblinks auf breitem Weg zu einem Wasserbehälter. Anschließend weglos durch eine Wiesenmulde, und danach auf einem schmalen Weg weiter. Halblinks vorne wieder die wehrhaften Mauern von Greifenstein. Heiligenstadt erwartet uns mit einer barockisierten Pfarrkirche (ev.) an der Stelle einer mittelalterlichen Burg. Der "Campanile" war ursprünglich ein Wehrturm und erhielt seine Kuppel erst 1671; das Kirchenschiff diente als Zehntscheune. Kurz darauf sind wir auf dem Marktplatz.

2. Tag: Heiligenstadt -> Aufseßtal -> Gößweinstein (28 km)
Wegmarkierungen:
Heiligenstadt - Unteraufseßwald: rot-weiß; Unteraufseßwald - Aufseß: weiß-rot-weiß; Aufseß- Behringersmühle: gelbes Kreuz auf weißem Grund. Nur ganz selten MD auf weiß-blauem Grund; streckenweise auch weiß-blau.

Tourenbeschreibung:
In Heiligenstadt vom Marktplatz zur Hauptstraße, der wir links folgen, bis halbrechts die Greifensteinstraße abgeht. Bergauf zur modern gestalteten, katholischen Pauluskirche. Unmittelbar nach der Kirche halblinks und in 5 Minuten nach Neumühle. Die Straße kreuzen und jenseits im Wald steil bergan zur Brücke über den Halsgraben von Schloss Greifenstein. Die Schenken von Stauffenberg (Besitzer seit 1691) sind ein altes württembergisches Reichsrittergeschlecht. Der Greifensteiner-Linie entstammte unter anderen Claus Graf Schenk von Stauffenberg, am 20. 7. 1944 als Hitlerattentäter in Berlin hingerichtet.

Anschließend durch eine prächtige Lindenallee zum Chinesischen Pavillon (frühes 18. Jahrhundert). Auf der Straße noch 150 Meter, dann halblinks mit den rot-weißen Markierungen in einen Feldweg einschwenken. Am Waldrand entlang, dann in den Wald zu einem Querweg. Auf ihm 50 Meter links, danach rechts, auf dem folgenden Querweg abermals links etwa 5 Minuten. Nun scharf rechts, jetzt weiß-rot-weißen Farbzeichen folgend durch den Unteraufseßwald in schwach südöstlicher Richtung in dreiviertel Stunden zum Schloss in Aufseß. Von Heiligenstadt etwa zwei Stunden.

Den Schlossberg hinunter, die Straße überqueren und mit der Markierung gelbes Kreuz ins Aufseßtal, das zu den schönsten Tälern der Fränkischen Schweiz gehört. Auf dem Talboden schlängelt sich durch Wiesen die Aufseß. Beiderseits erheben sich steile Waldberge. Etwa 10 Minuten später erwartet uns ein hübscher Rastplatz. Weiter talauswärts nach Draisendorf. Über die Aufseß und über die Talstraße, worauf sich der Main-Donau-Weg hinter der Nützel-Mühle fortsetzt an der Basis des steilen Talhanges in 20 Minuten zur Aufseßbrücke unterhalb von Wüstenstein, dessen Kirche von der Höhe grüßt. Von Heiligenstadt ungefähr 3 Stunden. Nicht rechts zur Brücke, sondern auf der Straße links. Nach etwa 200 Metern halbrechts und weiter im überaus reizvollen Aufseßtal über die Kuchenmühle in eineinhalb Stunden nach Doos an der Mündung der Wiesent, in deren Hang sich die torähnliche Bastion des Sieghardtfelsens erhebt. Auf der anderen Straßenseite links am Bad vorüber und auf einem Steg ans jenseitige Ufer der Wiesent.

(Abstecher: Links mit der Markierung weiß-gelb-weiß durch das Wiesenttal in 50 Minuten zur Burg Rabeneck aus dem 12. Jahrhundert auf steilem Felssporn über der Wiesent).

Der Main-Donau-Weg wendet sich nach dem Wiesentsteg rechts und verläuft entlang der Wiesent durch das landschaftlich großartige Schottertal. Etwa 15 Minuten später sehen wir im gegenüberliegenden Talhang die Felsen der Riesenburg und links davon die Röttelfelsen. Bald führt rechts ein Holzsteg ans andere Ufer zum Gasthaus Schottersmühle. Unsere Route bleibt diesseits. Wo man hinschaut, schnellen steile Felswände hoch - beliebte Ziele fränkischer Kletterer. Es vergeht noch einige Zeit, bis im Vorblick die Basilikatürme von Gößweinstein erscheinen. Auf dem Wiesentweg treffen wir in Behringersmühle im Herzen der Fränkischen Schweiz ein. Hier münden das Wiesenttal, das Ailsbachtal und das Püttlachtal. Vor dem Postamt rechts zur Bundesstraße 470. Jenseits mit einem Holzsteg über die Püttlach und auf der Straße rechts ansteigen. Kurz darauf von der Straße halblinks ab und in der Folge durch die hübsche Brückner-Anlage. Später wieder auf der Straße, die bei der Freizeitanlage eine Rechtskurve beschreibt und uns nach Gößweinstein bringt.

3. Tag: Gößweinstein -> Tüchersfeld -> Pottenstein (10 km)
Wegmarkierung: MD auf weiß-blauem Grund.

Tourenbeschreibung:
Von Gößweinstein auf der Straße abwärts in Richtung Behringersmühle. Mit der Linkskurve um die Freizeit-Anlage herum und kurz darauf rechts in die Brückner-Anlage. Weiter abwärts, wieder auf die Straße und nach Behringersmühle.

Nicht über die Püttlach, sondern diesseits der Bundesstraße 470 in Richtung Tüchersfeld - Pottenstein. Ein Stück neben der Straße her, danach am Hang ansteigen und auf dem Leo - Jobst- Weg, der hier identisch ist mit dem Main-Donau-Weg, talauswärts in 25 Minuten zu einer Kapelle (Rastplatz). Ein Brückchen führt über die Püttlach in das reizende Felsendorf Tüchersfeld, dessen Häuser sich teilweise an bizarre Felstürme lehnen. Von den beiden mittelalterlichen Burgen auf den Dolomitbastionen sind nur noch karge Mauerreste erhalten. Im "Judenhof", einem Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert befindet sich das Fränkische Schweiz - Museum. Unsere Route führt gleich nach der Kapelle über Holzbohlenstufen bergan und setzt sich im Hang fort. Beim Campingplatz wieder ins Tal, bis erneut angestiegen werden muss. Diesmal vorbei an der Püttlacher Wand und am Teufelskrallenturm (so benannt nach einem Nürnberger Kletterklub). Kurz vor Pottenstein erreichen wir die Straße, überschreiten die Püttlach und gelangen auf der Franz - Wittmann - Gasse ins Zentrum von Pottenstein, wo vier Täler münden. Überragt wird der Ort von einer der ältesten Burgen (um 1100) im ehemaligen Bamberger Herrschaftsbereich.

4. Tag: Pottenstein -> Klumpertal -> Betzenstein (18 km)
Wegmarkierungen:
MD auf weiß-blauem Grund nicht überall vorhanden. Von Pottenstein bis hinter Bronn weiß-gelb-weiß, von dort gelbe Raute auf weißem Grund.

Tourenbeschreibung:
In Pottenstein vom Marktplatz auf der Hauptstraße zur nahen Kirche. Anschließend durch die Pegnitzer und Nürnberger Straße zur Bundesstraße 470, die wir schräg links überschreiten. Farbzeichen: weiß-blau-weiß. Kurz darauf die Straße nach Kirchenbirkig kreuzen und dem Emil - Riedel - Weg folgen. Etwa 1/2 Stunde darauf sind wir bei einem größeren Rastplatz mit gemauerter Unterstandhütte am Schöngrundsee (Bootfahren). Auf der anderen Talseite das alte Felsenbad. Mit einem Geländer rechts am Hang ein Stück hoch, dann wieder ins Tal und entlang des Stausees in guten 10 Minuten zur Teufelshöhle. Diese schon in vorgeschichtlicher Zeit von Menschen bewohnte Höhle öffnet sich wie der Schlund eines Riesen. Eine Tafel erinnert an Prof. Dr. Ing. Hans Brand, dem Erforscher und Erschließer der Höhle. Von Pottenstein etwa 45 Minuten.

In der Folge mit den Markierungen weiß-blau-weiß und weiß-gelb-weiß kurz am Weiherbach entlang, worauf Geländer im Hang ein Stück hochleiten. Auf diese Weise wird ein mächtiger Fels umgangen. Später zwingt uns ein weiterer Felsen auf die Bundesstraße 470, mit der wir wenig später die Häuser von Schüttersmühle erreichen. Gleich nach dem massiven Holzgeländer bzw. dem Bach rechts ab, zwischen Häusern durch und auf breitem Weg (Markierung: weiß - blau - weiß, weiß - gelb - weiß) in das Landschaftsschutzgebiet. Rechter Hand sehen wir auf der jenseitigen Talhöhe den eigenwilligen Felsturm "Weiherstaler Männchen".

Nun erleben wir den Landschaftsgarten Klumpertal. Ab den nächsten Häusern gelten für uns nur noch die Farben weiß-gelb weiß. Nach 30 Minuten kreuzen wir ein Waldsträsschen. Und auch auf dem Weiterweg durchsetzen Felsen die bewaldeten Talhänge. Abschließend auf einem Teersträsschen durch Wiesen zur Bundesstraße 2 und schräg links in das Dörfchen Bronn. An der barocken Chorturmkirche gefällt das spätromanische Portal. Die Bogenleisten verraten normannischen Einfluss, ähnlich wie die Adamspforte am Bamberger Dom. Von Pottenstein etwa 2 Stunden. Durch den Ort bergan. An der Straßenteilung bei Haus Nummer 16 gehen wir halb rechts weiter auf einem land- und forstwirtschaftlichen Fahrweg in 10 Minuten zu einer Waldecke. Hier rechts abbiegen und an die Markierung, gelbe Raute auf weißem Grund halten.

Im westlichen Teil des ausgedehnten Veldensteiner Forstes spazieren wir in südwestlicher Richtung durch den Wald Marterkreuz in 20 Minuten zu einer Asphaltstraße, die schräg rechts überschritten wird; rechts sehen wir die Häuser von Weidensees. Weiter im Wald, überall mit der gelben Raute gut markiert, einige Querwege kreuzen, schließlich auf einem Feldweg westwärts an einem Waldstück vorbei und zur Straße, die links von Mengers kommt. Auf ihr rechts, die folgende Straße überschreiten und in guten 5 Minuten zu dem von einer Mauer gegürteten kleinen Städtchen Betzenstein, das teilweise noch eine mittelalterliche Atmosphäre ausstrahlt. Durch ein um l500 erbautes Tor gelangen wir in die Altstadt.

Zur Orientierung ist eine Wanderkarte empfehlenswert. Mit der Fritsch Wanderkarte Nummer 53, "Naturpark Fränkische Schweiz, Blatt Süd" (Maßstab 1:50 000) decken sie den gesamten Wanderbereich ab. Die Karte gibt es im Buchhandel, bei den Touristinformationen und in der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz. Eine ausführliche Wanderwegbeschreibung des gesamten Main - Donau - Wanderweges findet sich im Kompass Wanderführer "Main - Donau - Wege". Er ist im Buchhandel erhältlich.

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