Frankenwald: WandernWanderung durch die Bergbaugeschichte um Stockheim-Neuhaus-Schierschnitz


Ausgangspunkt der Wanderung ist der Dorfplatz in Stockheim. Von hier etwa 50 m Richtung Kirche; bei der Dorflinde nach rechts in die Bremersgasse. Am Friedhof vorbei auf dem Flurweg zum Maxschacht, dem von 1855 bis 1911 größten und modernsten Grubenbau in Stockheim. An der Schützenhalle vorbei durch die Vogelbergsiedlung, dann recht den Waldweg leicht aufwärts. An der Kreuzung beim Schild Bergmannsweg etwa 100 m nach links, dann nach rechts bis zu einer Wiese; Grenzsteine markieren die Grenze Bayern/Thüringen. Die Grube August war von 1845 bis 1911 in Betrieb; ihre Halde ist noch gut zu erkennen.

Auf bayerischer Seite zurück zur Forststraße. An der Kreuzung nach links. Am Hinweisschild des Alexander-v.-Humboldt-Weges nach links zum Grubenfeld der Grube Bernhard in Thüringen. Diese wurde 1800 vom Herzogtum Sachsen-Meiningen angelegt und 1838 nach dem Landesherren benannt. Das Zechenhaus wurde 1922 zu einem Gasthaus umgebaut, das 1962 wegen der Grenzlage abgerissen wurde. Bei der Bildtafel nach links nach Buch und zur Grube Sophie, die von 1839 bis 1911 in Betrieb war.

Durch den Ort weiter nach Neuhaus mit der Grube Juliane, deren Schacht 1845 am Eichberg (408 m) angelegt wurde. Am Teich vorbei zu einem vormals großen Fabrikgelände, dem Walzwerk. 1843 wurde der Grundstein zu einem geplanten Zentrum der Eisenbahnindustrie gelegt; allerdings scheiterte diese Plan und es wurden nur Stabeisen, Eisenträger, Bleche und ähnliches produziert. Von 1863-1900 wurden LKW-Achsen, Panzerschränke, Gartenzäune, Feldbahnschienen usw. produziert, zwischen 1906 und 1913 Porzellan, danach bis zum Kriegsende gehörte der Betrieb zu Siemens-Schluckert, bis 1990 wurde er als Porzellanfabrik geführt. Danach wurden Teile abgebrochen und neue Betriebe siedelten sich an.

Auf der Bucher Straße zur B 89, nach rechts, und 50 m vor der Ampel wieder rechts in die Minnastraße: Besichtigung der Kirche und der Heimatstube (Schloss nicht möglich); Terminvereinbarung: 036764-7960. Auf der Minnastraße, an der ehemaligen Kaserne vorbei zum Waldrand. Hier beginnt eine cirka 150 m lange Pflasterstraße, die zur Grube Minna führt. In der Rechtskurve zweigt links die längere Route des Wanderweges ab. Am Abzweig, cirka 100 m nach rechts, entlang der Waldschneise zur Gessendorfer Quelle. Weiter auf dem Forstweg zum Kesslerstollen, wo schon 1774 ein Versuchsstollen angelegt wurde. Weiter entlang der Forststraße, dann nach rechts den Berg hoch. Auf dem Grenzstreifen nach rechts zu einer Forststraße, weiter und an einem Bienenhaus vorbei nach Traindorf.

Die kürzere Strecke über den freien Platz der Grube Minna aufwärts, dort links der Landesgrenze entlang. Auf einer Anhöhe Rastplatz mit Rundblick; 50 m unterhalb des Gessendorfer Blickes nach rechts nach Traindorf. Auf der Forststraße nach rechts in Richtung Stockheim zur Grube Sankt Michael auf der Körnersleite. Diese Grube wurde 1766 angelegt; die Mulden zeigen den Verlauf der mittlerweile eingebrochenen Stollen. Am Hinweisschild der Grube Sankt Wolfgang nach rechts zur Grube Carl-Christoph, in der ab 1766 Kohle abgebaut wurde. Auf dem Waldweg bis auf die Höhe der Grube Bernhard, dort links in Richtung Stockheim und auf schmalem Fußpfad zur Bergwerksstraße und zur Grube Adam Friedrich, deren Mutung auf das Jahr 1761 zurück geht.

Ein Stück weiter zum Adam Friedrich Zechenhaus, dem einzigen Haus in Stockheim, das seit seiner Erbauung 1771 unverändert erhalten geblieben ist. Weiter zur Grube Sankt Katharina, in der von 1777 bis 1968 Kohleabbau betrieben wurde. Die Grube Franz Ludwig wurde 1782 eröffnet und liegt unter der mit Birken bewachsenen Halde der Grube Sankt Katharina. Der Hilfsstollen der Grube Vereinigter Nachbar wurde 1786 als 100 m langer Belüftungs- und Entwässerungsstollen angelegt. 16 m sind noch begehbar: Die heimatkundliche Arbeitsgemeinschaft Neuhaus-Schierschnitz / Stockheim e.V. errichtet hier das wohl kleinste Museum in Europa: Streckenausbau, Werkzeug, Lampen und ein Hunt mit den dazu gehörenden Schienen. Besichtigung nach Absprache: 09265-1750.

Nach der Litfasssäule links in die Traindorfer Straße zur ehemaligen Grube Vereinigter Nachbar, auf dem Reitsportgelände. Beim Schild "Waldgebiet Dachsbau" nach rechts und auf der Forststraße am Fuße des Spitzberges entlang zur Grube Christoph Franz. Auf der Straße "Am Spitzberg" nach rechts zur Ziegenrückstraße zur Infotafel der Grube Vereinigter Nachbar in Ziegenrück, in deren Schacht 1872 das größte Unglück der Stockheimer Bergbaugeschichte geschah: durch einen Schwelbrand starben 14 Kumpel. Das Vitriolhaus wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut; Vitriol wird durch Sieden des Grubenwassers erzeugt und zur Farbherstellung und Lederverarbeitung benötigt. 50 m nach dem Vitriolhaus nach links in einen Fußweg, über die Schulstraße zur Frankenwaldstraße, über die Katharinenstraße nach rechts zur Schulturnhalle und über den Parkplatz zum Schloss, das Mitte des 15. Jahrhunderts entstand und um 1800 auf die jetzige Grundfläche erweitert wurde. Dem Dackel des Försters Gundermann kommt das Verdienst zu, 1756 das einzige Steinkohlevorkommen Süddeutschlands (Abbau über 2 Jahrhunderte) mit seiner "schwarzen Schnauze" entdeckt zu haben.

Wegmarkierung: Hammer und Schlegel

Dieser Wanderweg wurde von der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft Neuhaus-Schierschnitz/Stockheim e. V. angelegt und betreut.

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