Der alte jüdische Friedhof
Bereits 1607 wurde der alte jüdische Friedhof angelegt. Einst am Rande von Fürth gelegen, befindet er sich heute durch die Verschiebung des Zentrums inmitten der Stadt an der Weiherstraße. Der Friedhof umfasst 20.000 Quadratmeter und ist von einer großen Sandsteinmauer umgeben. Viele berühmte jüdische Persönlichkeiten Fürths wie Doktor Wilhelm Königswarter und Alfred Nathan sowie zahlreiche Rabbiner, etwa Bermann Fraenkel, Baruch Rapaport und David Strauss, sind auf dem Friedhof beigesetzt. Jedes Grab begreifen die Juden als ein „Haus für die Ewigkeit“, denn nach den religiösen Vorschriften müssen die Gräber für immer unangetastet bleiben.
In den zwölf Jahren Nationalsozialistischer Diktatur wurde das jahrhundertlange, friedliche Miteinander von Juden und Christen gebrochen und jeglicher Respekt gegenüber den Juden ging verloren. Selbst vor den Toten machten die Nazis nicht halt. Aus angeblich verkehrspolizeilichen Gründen musste 1934 ein Teil des Friedhofes abgetreten, 60 Kindergräber umgebettet und der ursprüngliche Eingang zugemauert werden. Viele Grabsteine haben die Nationalsozialisten zerschlagen oder verkauft, das Taharahaus rissen sie ab und in den Kriegsjahren legten sie einen Löschwasserteich auf dem Friedhof an. Während der Bombenangriffe auf Fürth wurden weitere zahlreiche Grabsteine zerstört.
1949 wurde der Friedhof so gut wie möglich wieder hergestellt. Ein Denkmal erinnert seitdem an die Grabschändungen. Trotz der Verwüstung während der NS-Zeit ist der alte jüdische Friedhof nach wie vor eines der beeindruckendsten Zeugnisse des jüdischen Lebens in Fürth.
