Elisabethmarkt
Tief im Herzen Schwabings können sich die Schwabinger (und natürlich auch alle anderen Besucher) seit über 100 Jahren mit frischen Lebensmitteln versorgen. Dieser nach der österreichischen Kaiserin Sisi benannte Markt bietet das komplette Spektrum von Obst und Gemüse über Fleisch und Geflügel bis zu Feinkost und Imbiss.
Geschichte des Elisabethmarktes
Benannt wurden der Elisabethplatz und die Elisabethstrasse 1898 nach der Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837 - 1898), besser bekannt als Sisi. Sie war die Tochter des Herzogs Max in Bayern und Cousine von König Ludwig II. 1854 heiratete sie Kaiser Franz Joseph I. (1830 - 1916), nach dem bereits 1894 die Franz-Joseph-Straße benannt worden war. Das Paar weilte des öfteren bei der Verwandtschaft in Schwabing.
Der Markt am Elisabethplatz wurde 1903 gegründet. Seine Wurzeln reichen allerdings viel weiter zurück, denn beim Elisabethmarkt handelt es sich um den ehemaligen Markt am Maffeianger, gegründet 1880, der jedoch wegen geplanter Straßenbauarbeiten vom Maffeianger auf den Elisabethplatz verlegt werden musste. So wurde am 01.10.1903 per Magistratsbeschluss der Markt am Elisabethplatz ins Leben gerufen.
Bei Mobilmachung zum ersten Weltkrieg hatte der Markt ein eigenes Inskriptions-Büro, in dem Kriegsanleihen gezeichnet werden konnten. Der Markt selbst bestand aus ein paar ständigen Plätzen sowie aus Tagesverkaufsplätzen, die der Magistrat alle 5 Jahre versteigerte oder vom Marktinspektor verlosen ließ.
Die bereits 1903 errichtete Markthalle am Elisabethplatz fiel im zweiten Weltkrieg den Bomben zum Opfer, die auch den Markt insgesamt schwer beschädigten. Der Betrieb wurde aber, soweit als möglich, durch Improvisationsgeschick der Händler und der Stadtverwaltung aufrechterhalten. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Markt wieder aufgebaut und man ersetzte die Markthalle durch Verkaufshäuschen, die noch heute das Bild des Elisabethmarktes prägen.
Der zur Nordendstrasse gelegene Pavillon, das Milchhäusl, stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts. Den Bau hatte der Arzt und Antialkoholiker Carl Brendel angeregt, der dann persönlich darüber wachte, dass hier jeden Morgen ab 5 Uhr früh Milch ausgegeben wurde. Er hatte sich die Gesundheit der Bevölkerung, speziell die "Eindämmung des Völkergifts Alkohol", zum Ziel gesetzt. Dies jedoch nur mit eingeschränktem Langzeiterfolg, denn heute ist hier ein kleines Lokal mit Biergarten eingezogen.