Denkmalstadt Fürth
Gemessen an der Einwohnerzahl weist Fürth mit über 2000 Baudenkmälern die höchste Denkmaldichte in ganz Bayern auf. Und daher ist jeder Spaziergang durch Fürth auch immer eine kleine Zeitreise durch die Stadtgeschichte: Die Kirche Sankt Michael, das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt, kann Bauteile aufweisen, die bis in die Zeit vor 1500 zurückreichen. Das über siebzig Meter lange Sandsteinschloss in Burgfarrnbach gehört zu den wenigen klassizistischen Schlossanlagen Bayerns. Und mit seiner großzügig gegliederten, figurativ geschmückten Neubarockfassade ist das Fürther Stadttheater einer der eindrücklichsten Repräsentativbauten des Historismus in ganz Mittelfranken.
Wie in kaum einer zweiten deutschen Großstadt lässt sich in Fürth die historische Entwicklung der Stadt Phase für Phase am Stadtbild ablesen: Zahlreiche Baudenkmäler und viele geschlossene Straßenbilder zeugen bis heute vom baulichen Werdegang der Stadt: vom kleinstädtischen Altstadtkern, der nach dem Dreißigjährigen Krieg errichtet wurde, bis hin zu den großstädtischen Ensembles der Gründerzeit.
Besonders zwei Prachtstraßen aus der Fürther Belle Époque sind hierfür ein eindrucksvolles Beispiel: die Hornschuchpromenade und die Königswarterstraße. In diesen eleganten Straßenzeilen etablierte sich Ende des 19. Jahrhunderts der vornehmste Wohnbezirk des wohlhabenden Fürther Bürgertums. Die Architektur der beiden Prachtpromenaden besticht durch repräsentative Sandsteinfassaden, die stilistisch vom Neubarock bis zum Jugendstil reichen. Mit prächtigen Hauseingängen, schmiedeeisernen Balkongittern, üppigem Fensterschmuck und reich verzierten Erkern spiegeln die stattlichen Wohnungen den Reichtum und das Geltungsbedürfnis ihrer großbürgerlichen Bauherren wieder. Bis heute hat sich in diesen beiden Straßen ein geschlossenes architektonisches Gesamtbild erhalten, das vor über hundert Jahren organisch gewachsen ist.