Das Museum der Bayerischen Könige

Am Ufer des malerischen Alpsees ist ein sehens- und erlebenswertes Museum enstanden

Allein wegen der Lage muss man es eigentlich einmal gesehen haben: Das seit September 2011 eröffnete Museum der Bayerischen Könige könnte schöner nicht liegen. Das modern erweiterte Jugendstilanwesen schmiegt sich an den romantischen Alpsee, im Hintergrund ragen die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau aus den bewaldeten Hügeln. Dieser Anblick hat auch etwas Symbolisches, erhebt doch das Museum der Bayerischen Könige den Anspruch, die geschichtliche Basis für das zu vermitteln, was sich besonders ausdrucksstark durch die beiden Königsschlösser manifestiert: die Bedeutung der Wittelsbacher Dynastie für Bayern, für seine Kunst und Kultur, für seine Politik und Geschichte. Dabei wird ein Schwerpunkt auf das Wirken der beiden 'Bauherren' Maximilian II. und seinen sagenumwobenen Sohn Ludwig II. gelegt, allerdings ohne das verkitschte Pathos, das man oftmals oberhalb des Museums antrifft.

Das Haus Wittelsbach ist Träger dieses Privatmuseums, finanziert wird es aus dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds. Mit dem Museum schenkt die Familie Bayern nicht nur ein weiteres Stück Bildung und Kultur, es ist auch eine Herzensangelegenheit der Wittelsbacher, Teile ihrer Geschichte zu erzählen, die im Hype um den Märchenkönig oft untergehen. Denn anders als Ludwig II. waren viele der Wittelsbacher volksnah und politisch umsichtig. Dies wird in dem Museums-Konzept, das durch das Haus der Bayerischen Geschichte erarbeitet wurde, in 5 unterschiedlichen Themenbereichen sehr gut herausgearbeitet und für den Besucher anschaulich präsentiert.

Die Ausstellung startet mit einem optischen Paukenschlag, dem grandiosen Saal der Könige, der unter dem neu geschaffenen Stahl-Tonnendach des Museums untergebracht ist. Unter einem wabenförmigen Deckengewölbe präsentiert sich auf einem langen weißen Tisch ein mächtiger Tafelaufsatz aus vergoldeter Bronze. Das imposante Gebilde zeigt Szenen der Nibelungensage. Anschließend kommt man zum begehbaren Stammbaum der Wittelsbacher, der eindrucksvoll darlegt, wie sich das Adelsgeschlecht durch gezielte Heiratspolitik im Machtgefüge Europas positionierte. Über Touchscreens kann sich der Besucher näher über die wichtigsten Persönlichkeiten dieser Dynastie informieren. Gefolgt wird dieser Ausstellungsteil von einem weiteren architektonischen Highlight: ein 21 Meter langes Panoramafenster mit Blick auf den Alpsee, in dessen Rahmen sich Schloss Hohenschwangau spiegelt.

Weitere Themen sind das Königshaus Bayern und das Ende der Monarchie, versinnbildlicht durch ein 328-teiliges Service, das die 9 Kinder des letzten Königs Ludwig III. und seiner Frau Marie Therese diesen zur Goldenen Hochzeit geschenkt hatten. Das Ehejubiläum wurde kurz vor dem Ende des Königtums 1918 gefeiert. Die auf den Tellern abgebildeten Orte sind allesamt mit dem Wirken der Wittelsbacher verknüpft und erscheinen wie ein Rückblick auf die königliche Geschichte der Familie. Auch wie es mit den Wittelsbachern nach dem Ende der Monarchie weiterging, ist Gegenstand der Ausstellung. Dabei wird u.a. die Zeit des Nationalsozialismus beleuchtet, in der Teile der Familie in Konzentrationslagern interniert waren. Auch Kunstsammlungen der Familie werden gezeigt, einige Stücke stammen aus Privatbesitz.

Das Museum der Bayerischen Könige ist ein rundum gelungenes Gesamtkunstwerk. Es zeigt in vielerlei Hinsicht, wie das Alte erfolgreich im Neuen aufgehen kann: architektonisch durch den modernen Erweiterungsbau, der so gestaltet wurde, dass er sogar von oben - sprich: von den beiden Königsschlössern aus gesehen - in die 'majestätische' Landschaft passt; pädagogisch durch den Einsatz modernster Museumstechnik zur Vermittlung dessen, was Bayern noch heute aus seiner königlichen Vergangenheit zieht; und touristisch durch die Wiederbelebung des lange Zeit leer stehenden Gebäudes am Alpsee, das nun nicht nur das Museum, sondern auch wieder ein Café-Restaurant beherbergt.


Kontaktinformationen:

Museum der Bayerischen Könige
Alpseestrasse 27
87645 Hohenschwangau
Telefon: +49 (0) 8362/ 92 64 64-0
Fax: + 49 (0) 8362/ 92 64 64-30
Email: museum(at)hohenschwangau.de

 

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