Fränkische Schweiz: WandernDer Trubachtal-Wanderweg

Der Trubachtal-Wanderweg von Obertrubach nach Pretzfeld

Wegmarkierung: blauer waagrechter Strich
Länge 19 km, Strecke Obertrubach - Egloffstein - Pretzfeld

Kirschblüte im Trubachtal Der Trubachtal-Wanderweg ist der Versuch, heimatbewusste Menschen wieder auf geschichtlichen Spuren wandern zu lassen. Ein ritterschaftliches Tal spricht uns auf Schritt und Tritt durch seine Baudenkmäler und seine Zeugen vergangener Epochen an. Eine Sprache, die eben nur der versteht, dem die Natur und die intakte Landschaft noch vermitteln kann, was aus hoher Hand den Menschen gegeben wurde. Der kleine Gebirgsfluss, die Trubach, gab der südlichen Fränkischen Schweiz ihr heutiges Aussehen. Aus jenen Bergen kommt das erste Wasser des Flusses, auf dem einst eine der mächtigsten Burgen stand, dem Leyenfelser Berg.

Obertrubach liegt umgeben von den Bergen dieses Landes inmitten dieses bekannten Erholungsortes beginnt das Fließen unserer Trubach. Dort auch beginnt unser Wanderweg, der bis zu seinem Ziel in Pretzfeld entlang des Wassers seine Führung erhielt. Das mag aber für den Suchenden Wanderer das Besondere sein, immer hören wir die Sprache des fließenden Wassers. Wie fragt doch der Philosoph, das menschliche Leben betrachtend: "Wo stehe ich - woher komme ich - wohin führt mein Weg?" Versuchen wir doch einmal, unsere Trubach zu fragen!

Obertrubach, am Oberlauf des Baches, ist ein beliebter Erholungsort. Außerdem ist der Ort Ausgangspunkt zu zahlreichen kleineren Wanderungen: zum Beispiel der Therapeutische Wanderweg für Herz- und Kreislaufkranke, der Naturlehrpfad, der Wanderweg entlang der Fraischgrenze und viele andere.

Die Wanderung beginnt an der Trubachquelle, am südlichen Ortsausgang. Mit der aufgehenden Sonne (Osten) führt unser Weg gegen Westen/Nordwesten. Allein 10 ritterschaftliche Ansitze liegen oder lagen entlang der Wegstrecke: die Burgen Egloffstein, Hundshaupten, Hagenbach und Pretzfeld werden noch heute zum Teil von alten Adelsfamilien bewohnt. Zu sehen sind die Burgruinen Wolfsberg und Dietrichstein. Steigt man auf den einen oder anderen Berg, so findet man noch immer Wälle und Reste von Mauern von Gewesenen. 19 Kilometer ist der Wanderweg, und das ist wieder das Besondere an diesem Weg: einst klapperten an den Wassern auch 19 Mühlen, die durch einprägsame Namen wie Schlöttermühle, Haselstauden u.a. der Landschaft zu ihrem Bilde verhalfen. Entlang des Weges ließ der Fränkische Schweiz- Verein auf Ritterschildern Hinweise zur Geschichte anbringen. Es ist nicht immer notwendig, den ganzen Weg ohne Pause zu durchwandern.

Vielmehr kann es reizvoll sein, an dem einen oder anderen Ort mal anzuhalten, um gut erreichbare Ziele anzugehen. Wer möchte in Wolfsberg nicht einmal einen Aufstieg zur Ruine oder gar zum Signalstein (582m) wagen? In Untertrubach lohnt sich ein kleiner Abstecher zum Burggrafenstein (eine abgegangene Burg), wo sich eine herrliche Aussicht ins mittlere Trubachtal bietet. Mittelpunkt des Trubachtales ist der Luftkurort Egloffstein. Dort sehen wir schon recht bald auf steilem Felsen die Stammburg der Grafen und Freiherren von Egloffstein. Das noch große Adelsgeschlecht war in der südlichen Fränkischen Schweiz bestimmend. Talabwärts betreten wir ab Schweinthal das untere Trubachtal. Machen Sie doch einen Abstecher ins Schlehenmühler Tal, zum Wichsenstein oder zum Wildpark bei Hundshaupten. Vorbei an kleinen Dörfern erleben wir auf unserer Wanderung einen Gang durch Obstgärten, die gerade zur Blütezeit einen Eindruck besonderer Art vermitteln. Auch gibt es entlang des Weges in fast allen Orten noch Bierwirtshaften mit gemütlichen Stuben. Man sollte sich dort ruhig einmal bei einer Maß frischem Bier und einer Brotzeit eine Verschnaufpause gönnen. Etwas breiter wird ab Zaunsbach das Tal, doch nicht uninteressanter, denn jeder Ort hat seine Eigenart, geprägt von den Menschen und von der sehr wechselhaften Geschichte. Nennen wir nur Wannbach, Lützelsdorf, Hagenbach u.a. Bei Lützelsdorf lohnt sich z. B. der Aufstieg zur Ruine Dietrichstein. In Hagenbach sehen wir das Schloss der Grafen von Seefried. Dann aber grüßt schon recht bald der Turm der sehr schönen Barockkirche von Pretzfeld. Von Pretzfeld nahm vor rund 900 Jahren die Christianisierung talaufwärts ihren Gang. Dieser Ort ist die Endstation unseres Wanderweges. Für jene, die von Osten kommend aufgebrochen waren, endet hier die Wanderung: für andere, die der aufgehenden Sonnen entgegen wandern, beginnt der Weg. Der Fluss der Fränkischen Schweiz, die Wiesent, nimmt hier unsere Trubach auf; für ihr Wasser ist die Wanderung noch nicht zu Ende. 

Ritterschilder von der Quelle bis zur Mündung

* Quelle der Trubach: Trubach = "truobi" = trübe Ach; "So schön und einfach ist mein Leben; Geben, immer nur geben!"

* Blechstein: Im 16. Jahrhundert Grenzscheide der Pflegämter Hiltpoltstein, Pottenstein und Betzenstein

* Hacker- beziehungsweise Obermühle: Erstmals 1547 genannt "Obermul" oder "Hackemul", 1820 "Heckenmühle". Bekannt Mahlmühle des Trubacher- Betzensteiner Raumes.

* Schlöttermühle: 1504 "Schlatenmül", 1540 "Schlottermul". Der Gang des Mühlrades prägte sich schlatternd oder schlötternd ein.

* Römerbrücke, erbaut 1835 - 1840 nach römischer Bautradition

* Ziegelmühle: 1383 im Besitz der Herren von Egloffstein, 1503 "Heinlesmül" beim Hochstift Bamberg. Ab 1718 "Ziegel-, Seelig- oder Heiligmül", 1820 "Ziegelmühle"

* Reichelsmühle: 1504 "Hergotsmül", 1547 "Schwentnersmul" im Besitz von Heino Reichl (daher Reichelsmühle), 1561/66 "Schwentnersmühl" oder ab 1718 "Reichels Mühl".

* Richard-Wagner-Felsen: dem Gedenken des Bayreuther Meisters, der oft die Fränkische Schweiz bereiste.

* Burgruine Wolfsberg: 1169 "Gozpold de Wolvesperch". Seit 1809 abgetragen.

* Untertrubach, mit Kirche Sankt Felicitas. Bereits 1007 erwähnt.

* Haselstauden: 1439 "zu den Heßlein Stauden", 1616 Hammerwerk Haselstauden. Blick zum Dörnhof (cirka 700 m), Bruggrafenstein (400 m)

* Hammermühle: Ehemals Eisenhammer, Mahl- und Sägemühle. Bereits 1430 als Mühle erwähnt

* Bärenthalmühle: 1504 "Berntal"; einst im Besitz der Herren von Egloffstein, deren Wappenschilde den Bärenkopf aufweisen; 1718 Schmiedsmühle derer von Egloffstein.

* Malerwinkel (Eglofstein): Stammburg der Grafen und Freiherrn von Egloffstein, Urk. 1184.

* Mostviel (mos vis oder Wustfill - 1358) = angeschwemmtes, sumpfiges Land. Historische Mühle

* Schweinthal: 1504 als "Schwintheil" geführt. Historische Mühle und Wasserwerk der Wichsensteingruppe.

* Oberzaunsbach Bekannter bäuerlicher Siedlungsort. 1 km zum Schloss Hundshaupten (1369 "Hunthaubt") im Besitz des Landkreises Forchheim. 700 m zum Wild- und Naturpark.

* Unterzaunsbach: 1540 "Unterm Zaunspach", mit der Oberen und Unteren Mühle; alte Mahl-, Öl- und Schneidmühlen

* Wannbach (200 m): Urkundlich 1124 als "Wannpach" erwähnt. Überreste eine Schlosses derer von Egloffstein, zustört 1525.

* Blick zum Dietrichstein cirka 700 m östlich - Burgstall, erwähnt 1355.

* Lützelsdorf: 1540 "Lützelpach", ein Sitzlein der von "Rusenpacher"; Lützel = klein, also kleines Dorf.

* Hagenbach Erwähnt 1172 als "Hachenbach". Dort Landschloss der Grafen von Seefried.

* Pretzfeld: Historische Obere und Untere Mühle, bekannte Mahl- und Schneidmühlen.

* Schloss Pretzfeld: 1182 als Ansitz des Hademar von Bretevelt (breites Feld) erwähnt.

* Trubachmündung: Hier mündet nach 19 km Lauf die Trubach in die Wiesent. An ihrem Flusslauf standen ehedem 19 Mühlen. Das Trubachtal ist das mühlenreichste Tal der Fränkischen Schweiz.

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