Kunsthalle Jesuitenkirche

Der Mainzer Kurfürst Johann Schweikard von Kronberg gründete 1612 - also während der Erbauung des Schlosses Johannisburg - eine Jesuitenniederlassung in Aschaffenburg und sorgte für eine ausreichende finanzielle Unterstützung der Ordensleute auch bei ihrem Kirchenbau in der Nähe des Schlosses, der 1619 begonnen und bereits 1621 fertiggestellt und zu Ehren der "Heiligen Dreifaltigkeit" geweiht wurde.  

Die Kirche diente nicht nur als Gottesdienstraum für die Jesuiten, sondern bald nach ihrer Fertigstellung auch als Studienkirche für das vom Orden betriebene Gymnasium, und bei dieser Nutzung blieb es bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg: Im November 1944 hatten Bombenangriffe auf Aschaffenburg die Altstadt fast völlig zerstört und sowohl dem Schloss als auch der benachbarten Jesuitenkirche schweren baulichen Schaden zugefügt. Das Hauptgewölbe und mehrere Kapellengewölbe stürzten ein, die figürliche und ornamentale Stuckdekoration sowie die Inneneinrichtung gingen größtenteils verloren.

1959 begannen bauliche Sanierungsmaßnahmen, um einem Totalverlust vorzubeugen. Ab 1962/63 erfolgten die ersten Restaurierungsarbeiten im Außenbereich. 1969 wurde das Gebäude von der Stadt Aschaffenburg erworben, die danach vor allem die Restaurierung des Innenraums vorantrieb. 1973 erklärte das bischöfliche Ordinariat Würzburg die Kirche für gottesdienstliche Zwecke entbehrlich und stimmte einer Profanierung unter der Bedingung zu, dass das bisherige Kirchengebäude"....keinem unwürdigen Gebrauch durch die Stadt Aschaffenburg ...dienlich gemacht" werden dürfe. Am 1. Dezember 1976 waren die Bau- und Restaurierungsmaßnahmen beendet, und die Kirche konnte ihrer Bestimmung als Kunstausstellungsraum zugeführt werden.