Deutschhauskirche
Die Deutschhauskirche war ursprünglich die Kirche der Würzburger Deutschordenskommende. Zwischen 1270 und etwa 1320 errichtete diese ihre neue Kirche.
Der Deutsche Orden wollte die Straße mit der unmittelbar an das Konventsgebäude anschließenden Kirche zubauen, doch legte der Stadtrat dagegen sein Veto ein. Nach längerem Streit einigte man sich schließlich auf die Lösung, die Straße mit einem Schwibbogen zu überbauen (im Bild rechts neben dem Turm zu sehen).
1694 wurden durch Antonio Petrini das Konventsgebäude und die Untergeschosse des Turms barock umgebaut. Im 18. Jahrhundert erhielt dieser seine Kuppel.
1805 fiel die Kommende mit allen Gebäuden an den Staat, die Kirche diente als Militärmagazin. Sie wurde 1922 der evangelischen Kirche als deren drittes Würzburger Gotteshaus überlassen. Den zweiten Weltkrieg überstanden Deutschhauskirche und Komturei mit nur geringen Beschädigungen.
Die von späteren baulichen Eingriffen kaum beeinträchtigte Deutschhauskirche gilt Experten aufgrund ihrer klaren, abgewogenen Proportionen und der Eleganz der Linienführung als der edelste Bau der beginnenden Hochgotik in Mainfranken. Teile der kunstgeschichtlich bedeutsamen bauplastischen Ausstattung des Innenraums wurden im 19. Jahrhundert zerstört, als dort mehrere Zwischendecken eingezogen waren.