Umschlitthaus
Das Unschlitthaus wurde 1491 von Hans Beheim dem Älteren erbaut. Der Bau gehört zu den sieben Kornhäusern, die der Rat im 15. Jahrhundert errichten ließ.
76 Dachluken sorgten für die Belüftung der Kornböden. Seinen Namen erhielt es von dem 1562 hier untergebrachten Unschlittamt. Das städtische Monopol verpflichtete die Metzger zur Abgabe allen Unschlitts (nicht genießbares Fett). Die Stadt verkaufte den geschmolzenen Talg von hier aus an andere Gewerbe weiter. Als Rohstoff für Kerzen, Seife, Wagenschmiere und Schuhwichse wurde Unschlitt bis ins 19. Jahrhundert genutzt.
Der südliche Teil des Dachstuhls ist noch erhalten, der im Zweiten Weltkrieg zerstörte nördliche Teil wurde erneuert. 1974 wurde der 100 Jahre zuvor beseitigte Hiserleinbrunnen wieder angebracht, der seit dem späten 14. Jahrhundert in unmittelbarer Nähe nachweisbar ist. Neben dem Leihhaus ist heute auch das Statistische Amt hier untergebracht.