Kirchen und Klöster im Pfaffenwinkel
...dem Himmel sei Dank!
Kirchen, Klöster, Kapellen - ich bin schon völlig geschafft. An jeder Ecke steht so ein Kleinod. Üppig geschmückt. Stuck, Fresken. Überirdisch schön. Aber auch von einer stillen Heiterkeit, die einen sofort umfängt. Zumindest geht es mir so. Nur vom Kunsthistorischen bin ich leicht überfordert. Fest steht: Die Krönung ist die Wieskirche bei Steingaden, 1745 - 1754 erbaut von Dominikus Zimmermann. Der hat in die vollen gegriffen. Bayerisches Rokoko. Ein ovaler, lichtdurchfluteter Innenraum, Säulen, Balkönchen, Girlanden, Engelchen, Heiligenfiguren. Viel Gold, schon fast kitschige Farben. Muss eine Eingebung des Himmels gewesen sein.
Ich gehe die Kirchensache jetzt ganz systematisch an. Arbeite mich etappenweise am Prälatenweg lang. 144 Kilometer, von Marktoberdorf bis Kochel am See, 27 Kirchen und Klöster, zu Fuß in sieben Tagen. Ich schwinge mich lieber aufs Rad, fange mitten drin an.
Gestern von Rottenbuch nach Weilheim, 32 Kilometer. Ganz gemütlich. Am Hohen Peißenberg vorbei. Einkehr beim Kloster in Polling; nachmittags zwei, drei Stunden in der Klosterwirtschaft.
Schön schattig, nicht allzu viele Gäste. Bin mit zwei Brüdern ins Gespräch gekommen, die aus dem Allgäu hier zu Besuch sind. Reden über Gott und die Welt, sinnieren gemeinsam, warum es den geistlichen Herren früher gar so gut gefallen hat im Pfaffenwinkel... Bedienung, bitte noch drei Dunkle!