Denn der Tourismusort Pfronten im Allgäu verbindet mit dieser Einladung weder Heimatfilm noch Jodelromantik, sondern wohltuende Entspannung direkt aus der Natur! Völlig unzweideutig richtet sich das Angebot rund ums Heu an die Gesundheit.
In Pfronten erinnert man sich an Überlieferungen der Vorfahren, die vor Hunderten von Jahren schon um die Heilwirkung des Allgäuer Bergwiesenheus wussten. Nicht umsonst schliefen Holzknechte nach harten Arbeitstagen im Bergwiesenheu, um am nächsten Morgen vollkommen erfrischt wieder aufzuwachen. Bergbäuerinnen bereiteten seit jeher gegen Gicht, Hexenschuss und Rheuma feuchtwarme Heupackungen.
In den vergangenen Jahren entstand in Pfronten, dem „Dorf der 13 Dörfer“, rund um diese wertvolle Information eine ganze Heu-Kultur. Die schier unerschöpfliche Heilkraft der bis zu 80 verschiedenen Kräuter, die auf völlig ungedüngten Bergwiesen in knapp 1000 Meter Höhe wachsen, entfaltet sich auf unterschiedlichste Weise.
Eingenäht in Naturleinen und in feuchtem Zustand wird daraus der Heuwickel, Bestandteil der klassischen Heukur. Sie bedeutet nicht nur bloßes Liegen in duftendem Heu. Als moderne, ganzheitliche Therapie beinhaltet sie auch abgestimmte Kurkost sowie Bewegungs- und klimatherapeutische Anwendungen unter fachlicher Obhut.
Speziell zertifizierte Hotel- und Pensionsbetriebe bieten die sieben- bis vierzehntägige Heukur, sowie Einzelanwendungen, ganzjährig an. Wem"s beim Thema Heuernte förmlich in der Nase kitzelt, kann in Pfronten beruhigt durchatmen. Die Heukur eignet sich selbst für Heuschnupfengeplagte. Das duftende Bergwiesenheu enthält keine Pollen!
Aus Küche und Keller ist das Pfrontener Bergwiesenheu inzwischen ebenfalls nicht mehr wegzudenken. Pfiffige Destillate lassen das Heu hochprozentig die Kehle hinunter rinnen und unterschiedliche Menükreationen verhelfen Thymian und Sauerampfer zu ungeahnten Gaumenfreuden. Zur täglichen Körperpflege eignen sich vielfältige Heu-Cremes, Shampoos und Schaumbäder.
Wer wundert sich ob dieser Vielfalt noch über das erste Heumuseum, einen sonnen- und wettergegerbten Bergwiesen-Stadel inmitten der Pfrontener Bergwiesen auf dem ebenfalls neuen Heulehrpfad. Auf eigene Faust oder unter fachkundiger Führung gewinnt man erste naturnahe Einblicke in Wirkung und Wachstum der heimischen Kräuter. Damit spannt sich der Bogen von der ganzheitlichen Gesundheitstherapie bis zur sensiblen Landschaftspflege. Es wird augenfällig, was man im Berufsalltag oft vergisst – intakte, gepflegte Natur als Grundlage für gesunde Ernährung und Lebensweise. Pfronten zeigt durch das Thema Bergwiesenheu die enge Verknüpfung von Natur, Tradition und umweltgerechtem Tourismus.