Winteraustreiben im Bayerischen Wald

Von Geistern, Masken und vom Schneeverbrennen

Der Winter im Bayerischen Wald ist lange und oftmals eisig - zumindest war das früher immer so, heute macht sich natürlich auch hier der Klimawandel bemerkbar. Doch aus den Tagen, als der Winter in dieser ländlichen Region noch eine harte, entbehrungsreiche Zeit darstellte, stammen noch viele Bräuche und Traditionen. Entstanden sind diese als eine Art Bewältigungsmechanismus, denn den Menschen setzten die Dunkelheit und Kälte früher kräftig zu und stellten eine Bedrohung für ihre Gesundheit und ihre wirtschaftliche Existenz dar. Heutzutage ist der winterliche Bayerische Wald hauptsächlich als Schneeparadies für Ski- und Snowboardfahrer bekannt, doch die Traditionen halten sich.

Die schwierigste Zeit für die Landbevölkerung stellten die langen Tage zwischen Weihnachten und Fasching dar. Schnee und Eis hatten da alles fest in ihrem Griff, es war eine wahrlich bittere Zeit, geradezu gespenstig. Und so gingen um diese Jahreszeit auch Geschichten über Geister und Zauberer herum, von denen es hieß, sie streiften durchs Land, um ihr böses Werk zu vollbringen. Also dachten sich die verängstigten Bayerwäldler Mittel und Wege aus, um die bösen Kräfte zu verscheuchen. Sie schnitzten gruselige Masken und führten lautstarke Prozessionen auf, um die Wintergespenster das Fürchten zu lehren. Auch das 'Goaßlschnalzn', das Peitschenknallen, gehörte oft mit zu diesen Umzügen.

Im Dorf Fahrnbach bei Bischofsmais übernimmt am Faschings-Sonntag die sogenannte 'Habergoaß' die Rolle des Winteraustreibers. Sie ist ein besonders schönes Beispiel eines umheimlichen Wesens. Ein Ziegenkopf hoch über einem zerfledderten Mantel thronend, so zieht die Habergoaß durchs Dorf. Begleitet wird sie von einer nicht weniger furchteinflößenden Bande, die sich nicht nur untereinander kappelt, sondern auch das Publikum erschrickt und jagt.

Ganz am Ende des Winters wird auf dem höchsten Berg des Bayerischen Waldes, dem Großen Arber, die Wintersaison mit dem traditionellen Schneeverbrennen verabschiedet. Ursprünglich war dieser Brauch ein fröhlicher Anlass, verbunden mit der Hoffnung auf mehr Sonne und Wärme. Die Bergwacht am Großen Arber veranstaltet das Ganze zwar auch durchaus fidel, nicht ohne jedoch zuvor das Ende der Skisaison zu betrauern und in Gebeten für einen weiteren schneereichen Winter zu bitten.

Lebendiges Brauchtum findet sich vor allem noch in den Orten Sankt Englmar, Waldkirchen und Frauenau. Wenn Sie mehr Informationen zu diesem Thema wünschen, wenden Sie sich an den Tourismusverband Ostbayern.

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