München will Olympia!

München fiebert der Entscheidung über den Austragungsort der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 entgegen


München träumt vom Wintermärchen: 2018 möchte die Stadt gemeinsam mit Garmisch-Partenkirchen und dem Berchtesgadener Land die Olympischen und Paralympischen Winterspiele austragen. Doch bevor der Traum Wirklichkeit werden kann, gilt es noch zwei Mitbewerber aus dem Feld zu drängen, das französische Annecy und das südkoreanische Pyeongchang. Während Annecy keine realistischen Chancen auf die Austragung nachgesagt werden, präsentiert sich Pyeongchang sehr stark. Die Südkoreaner haben ihren Hut bereits zum dritten Mal in den Ring geworfen und setzen alles daran, diesmal siegreich zu sein. Im bisherigen Bewerbungsverfahren haben sie auch die Nase vorne. Wird also am 6. Juli, wenn das Olympische Komitee im südafrikanischen Durban seine Entscheidung fällt, der Traum von den bayerischen Spielen ausgeträumt sein oder kann München doch noch überzeugen?

Bewerbung mit holprigem Start

Der Auftakt für die Münchener Olympia-Bewerbungsgesellschaft kann nicht gerade als gelungen bezeichnet werden. Mit gleich drei Geschäftsführern ging man ins Rennen, doch nur einer davon ist übrig geblieben. Sport-Ikone Willy Bogner, den man nachträglich als 'Gesicht' der Olympia-Kandidatur hinzugezogen hatte, eckte mit den anderen Geschäftsführern an. Das kostete Richard Adam den Job und letztlich zog sich Willy Bogner selbst aus dem Führungs-Trio zurück. Ärger hatte es bis dahin schon damit gegeben, dass nicht klar war, wie hoch der Etat für die Bewerbung eigentlich sein würde und dass die Weigerung zahlreicher Oberammergauer Landwirte, ihre Grundstücke für die Austragung der Biathlon- und Langlauf-Wettbewerbe zur Verfügung zu stellen, ein Ausweichen auf das staatliche Gestüt Schwaiganger notwendig machten. Doch nach diesen anfänglichen Krisen kam die Bewerbung dann doch noch so richtig auf Touren...

Hoffnungsträgerin Katarina Witt

Auch wenn die nächste Personalie von vielen zunächst belächelt wurde, kam mit dem Antritt von Katarina Witt die Wende. Als Vorsitzende des Münchner Olympia-Bewerbungskuratoriums und immer strahlender Repräsentantin der deutschen Bewerbung schien die Ostdeutsche in bayerischer Mission nie fehl am Platze. Mit unermüdlichem Einsatz und olympischer Begeisterung vertritt die zweimalige Olympia-Siegerin im Eiskunstlauf seither Münchens Kandidatur. Sie scheint die Idealbesetzung zu sein, wenn es darum geht Münchens Motto 'Die freundlichen Spiele' in die Welt zu tragen. Ihr ansteckender Enthusiasmus und ihre internationale Beliebtheit unter vielen Sportler-Kollegen und Sport-Fans gelten mittlerweile als eventuell ausschlaggebende Pluspunkte für die Vergabe der Spiele.

Solides Konzept

Doch nicht nur der Charmeoffensive Witts ist es zu verdanken, dass München mittlerweile als respektabler Bewerber dasteht. Das erarbeitete Bid Book, in dem unzählige Aspekte der eventuellen Austragung dargelegt wurden, kam beim Olympischen Komitee gut an. Insbesondere bei den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit sowie bei der Finanzierung konnte München punkten. Ebenso gab es Lob für das Sportstättenkonzept. Und auch beim Vor-Ort-Besuch der IOC Evaluierungskommission Anfang März machte München eine gute Figur. Kritik gab es hingegen vor allem für die noch ungeklärten Grundstücks-Streitereien in Garmisch-Partenkirchen und die mäßige Unterstützung in der Bevölkerung. Pyeongchang glänzt mit einer öffentlichen Zustimmungsrate von über 85%. Wobei, um das mal kritisch anzumerken, diese Zustimmung eher passiver Natur ist. Die Biathlon Weltmeisterschaft, die 2009 in Pyeongchang stattfand, fiel vor allem durch leere Zuschauerränge und gedrückte Stimmung auf.

Olympiaerfahren und mehr – Sporthighlights in Bayern

Dass man in Bayern hingegen den Wintersport liebt und ihn frenetisch unterstützt, dafür gibt es mehr als genug Beweise. Bayern weist eine lange Wintersport-Tradition mit vielen internationalen, hochkarätigen Veranstaltungen auf. Alleine, was in der Saison 2010/2011 geboten wurde, kann sich mehr als sehen lassen: Vierschanzentournee in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen, Biathlon-Weltcup in Ruhpolding, Weltmeisterschaft der Bob- und Skeletonfahrer in Königssee, Weltcup-Finale im Langlauf und Biathlon des Internationalen Paralympischen Komitees in Finsterau, Eisschnelllauf-Weltmeisterschaften in Inzell und allem voran natürlich die Alpine Ski-Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen. Bei all diesen Events konnte sich Bayern mit organisatorischem Talent und stimmungsvollem Ambiente für die Olympischen Spiele empfehlen. Und dass München in der Lage ist eine Großveranstaltung wie Olympia zu wuppen, hat es ja bereits 1972 als Austragungsort der Sommerspiele unter Beweis gestellt. Sollte es den Zuschlag für 2018 bekommen, wäre es übrigens die erste Stadt der Welt, in der sowohl Sommer- als auch Winterspiele stattgefunden haben.

Letzte spannende Wochen

Die Bewerbungskommission wird bis zum 6. Juli noch alles daransetzen, das öffentliche Image für Olympia 2018 zu verbessern. Gerade erst konnte ein neunköpfiges Team, dem auch Innenminister Friedrich angehört, bei einer der letzten Präsentationen in Lausanne beeindrucken. Die Tatsache, dass der kritischste Grundstücksstreit kurz zuvor beigelegt werden konnte, hat den bis dahin größten Kritikpunkt an der Münchener Bewerbung entkräftet. Zu den weiteren Maßnahmen bis zur Entscheidung in Durban gehört unter anderem auch die groß angelegte Show "Stars, die Winterspiele und Du!", die am 12. Juni in der Allianz Arena steigen wird und im Fernsehen präsentiert werden wird. Und die Repräsentanten der Olympia-Bewerbung, allen voran Kati Witt, werden auch noch in den letzten Wochen nicht müde zu versuchen, die Entscheidung in Richtung Bayern zu drehen. Sie wollen die Welt in persönlichen Gesprächen ebenso wie bei öffentlichen Veranstaltungen davon überzeugen, dass die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 nirgendwo besser aufgehoben sein werden als in München. Wir drücken ihnen die Daumen dafür!

 

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