Winterliche Fun- und Trendsportarten in Bayern
Aktiver Winterurlaub in Bayern hat viele Gesichter
Bei Winter in Bayern denkt man automatisch auch ans Skifahren. Schließlich gibt es nirgends in Deutschland mehr - und mit Verlaub: auch schönere - Skigebiete als in Bayern! Doch die Palette dessen, was man so alles mit verschneiten Bergen anfangen kann, hat sich in den vergangenen Jahren ganz schön ausgeweitet. Sowohl Althergebrachtes, wie das Schneeschuhwandern, als auch völlig neue Sportarten wie das Snowkiten, setzen sich nach und nach in den bayerischen Bergen durch.
Wir stellen Ihnen hier die neuen Winter-Fun- und Trendsportarten vor und verraten Ihnen, wo Sie diese in Bayern erleben können.
Freestyle und Freeriden
Bei Skifahrern und Snowboardern ist derzeit Freestyle und Freeriden besonders angesagt. Bayerns Skigebiete haben auf diesen Trend bereits reagiert. Schon jetzt gibt es zahlreiche Funparks mit präparierten Parcours für Freestyle-Fahrer, weitere sind im Entstehen. Und vor allem die höher gelegenen Skigebiete haben spezielle Freeride-Areale, also Gebiete abseits der präparierten Pisten, erschlossen.
Da sowohl Freestyle also auch Freeriden eher was für Könner sind, ist man als solcher natürlich am besten in den großen Skigebieten Bayerns aufgehoben. Aber gerade was die Entstehung von Freestyle Funparks angeht, stehen hier zunehmend auch die kleineren Gebiete nicht mehr zurück und bieten oftmals auch Einsteigern die Gelegenheit, in diese Sportart einmal reinzuschnuppern.
Für Freestyle-Fahrer seien hier in Oberbayern die Spielwiese auf der Kampenwand und im Allgäu Fellhorn, Nebelhorn und Kanzelwand herausgehoben. Das Nebelhorn wartet dabei mit Deutschlands bisher einziger Superpipe, also einer Halfpipe von mehr als 6 m Höhe, auf.
Das Allgäu hat sich auch bei Freeridern in den letzten Jahren einen guten Namen gemacht. Zwischen Oberstdorf und Bad Hindelang, in den Skigebieten von Nebelhorn sowie Ober- und Unterjoch, finden sich exzellente Freeride-Touren. Auch der Hochgrat bei Oberstaufen zählt zu den besten Freeride Areas in Deutschland. In Oberbayern trifft sich die Freeride-Szene vor allem in Mittenwald sowie am Predigtstuhl bei Bad Reichenhall.
Schneeschuhwandern
Viel beschaulicher geht es beim Schneeschuhwandern zu. Immer mehr Menschen, die den Winter in den Bergen lieben, für die die schnellen Bretter aber nicht unbedingt die Welt bedeuten, entdecken diesen Sport für sich. Die Begeisterung dafür lässt sich auch schnell nachvollziehen, denn hierbei kommt das wundervolle Berg-und-Schnee-Gefühl ganz in Ruhe auf.
Zudem braucht es fürs Schneeschuhwandern auch keine aufwändige Ausrüstung. Alles, was man braucht sind letztlich Schnee und die kurzen und leichten Schneeschuhe. Selbst in niederen Lagen kann das Laufen mit diesen Spaß machen, ob oder wie hoch man hinauf möchte, entscheidet jeder nach Lust und Laune. Der sportliche Ehrgeiz lässt sich dabei jedoch am besten in den Bergen herausfordern und so verwundert es auch nicht, dass immer mehr Wintersportorte mit geführten Wanderungen bzw. mit ausgewiesenen Routen aufwarten.
Aus dem großen Angebot an Touren für Schneeschuhwanderer möchten wir Ihnen einige wenige vorstellen. Im Fichtelgebirge, bei Bischofsgrün, gibt es z.B. diese Einsteiger-geeignete Tour. Auch der Bayerische Wald ist ein Winter-Wander-Paradies, wie die hier beschriebenen Routen zeigen. Und die folgende Seite informiert Sie über die vielfältigen Möglichkeiten des Schneeschuhwanderns in der Region Chiemsee-Alpenland.
Eisklettern
Klettern in den Bergen erfreut sich großer Beliebtheit, doch im Winter hieß es bisher, sich in die Halle zurückzuziehen oder halt auf den Sommer zu warten. Doch dank des Eiskletterns lässt es sich nun auch im Winter wunderbar kraxeln. Aber Vorsicht, das ist nichts für Ungeübte und erfordert neben Anleitung oder Erfahrung auch unbedingt die richtige Ausrüstung!
Kenner klettern am liebsten auf natürlichen Wasserfällen. Diese sind in der Regel ab Ende Dezember bis Anfang März in höheren Lagen zugefroren. Die meisten Fälle findet man in der gesamten Zugspitz-Region, rund um den Sylvensteinspeicher, an der Kampenwand, im Berchtesgadener Land sowie im Allgäu bei Oberstdorf. Es gibt aber auch u.a. in Berchtesgaden und in Pfronten künstlich angelegte Eisklettertürme.
Wer die Faszination des Eiskletterns kennenlernen möchte, sollte sich unbedingt von erfahrenen Outdoorspezialisten darin anleiten lassen. Diese bieten nicht nur Anfängerkurse an, sie stellen in der Regel auch die Ausrüstung.
Snowkiten
Das Snowkiten ist eine Sportart, bei der man zwar reichlich Schnee, aber keine Berge braucht. Wer sich - auf Ski oder dem Snowboard stehend - von einem Lenkdrachen ziehen lassen will, braucht vor allem viel Platz und konstanten Wind. Wo diese Bedingungen gegeben sind, geht es dann so richtig ab! Bei Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h kann man dann einfach nur dahingleiten oder auch mit dem Drachen abheben.
Wie man sich schon denken kann, ist dies kein Spaß für Ski- oder Snowboard-Anfänger, man sollte sich schon sicher auf seinem Brett bzw. seinen Brettern bewegen können. Und auch gute Fahrer sollten nicht einfach so drauflos kiten, denn die Lenkung eines Drachens zu beherrschen, erfordert die Kenntnis einiger Regeln sowie Erfahrung, die man unter Anleitung sammeln sollte.
Snowkiter lieben die Ebenen in Bergnähe, aber auch zugefrorene Seen. Der Bayerische Wald wartet mit vielen geeigneten Gebieten auf. Insbesondere in der Region rund um Mauth/Finsterau und Philippsreut sowie in Sankt Englmar findet man wunderbare freie Flächen zum Kiten. In Oberbayern erfreuen sich Holzkirchen, sowie das Inntal großer Beliebtheit bei den Kitern. Und auch im fränkischen Fichtelgebirge sieht man immer mehr der bunten Drachen auf verschneiten Ebenen.
Snowbiken
Vom Snowbiken gibt es mehrere Varianten. Erstere wird mit einem Mountainbike betrieben, das dicke Reifen mit Spikes drauf hat. Damit fährt man am liebsten Downhill, kommt aber auch im flachen verschneiten oder vereisten Gelände gut voran. Die zweitere und als Funsport gängigere Variante wird mit einem 'Fahrrad' ausgeübt, bei dem die Reifen durch Ski ersetzt wurden. Früher wurde dafür oft die Bezeichnung Skibob gewählt. Damit kann man in hohem Tempo die Berge hinunter rauschen. Zu bedienen ist letzteres Gefährt recht einfach, man muss halt nur die Geschwindigkeit regulieren können.
Und weil das alles leicht erlernbar ist und zudem noch einen Riesenspaß macht, wollen das immer mehr Leute ausprobieren. Kein Wunder, dass man Snowbikes mittlerweile in vielen bayerischen Skigebieten leihen kann. So z.B. im Skigebiet Sudelfeld am Wendelstein, im Allgäu u.a. in Oberstdorf oder im Bayerischen Wald in Bodenmais.
Airboard, Snowtubing, Snowrafting
Drei Funsportarten, die denselben Grundgedanken teilen: Auf einem Luftkissen einen Hang herunter zu rasen. Das Airboard hat die Form eines Schlittens oder Bobs und man fährt es meist liegend, Kopf voran. Beim Snowtubing sitzt oder liegt man in einem Reifen und beim Snowrafting dient ein Schlauchboot als Rutschgefährt. Was allen drei zudem gemeinsam ist, ist die Tatsache, dass man damit verdammt schnell wird!
Daher sind beim Thema Airboarden, Snowtubing und Snowrafting auch ein paar warnende Worte angebracht: Dieser rasante Spaß sollte nur auf entsprechend präparierten Pisten und nie ohne Helm erlebt werden! Die Möglichkeiten, diese Flitzer zu steuern oder abzubremsen sind eingeschränkt bis nicht vorhanden.
Gut, dass es genügend Orte in Bayern gibt, die ein sicheres Umfeld für den Luftkissen-Spaß bereit stellen. Airboarden kann man besonders gut auf dem Blomberg bei Bad Tölz, Snowtubing-Gebiete gibt es u.a. in Inzell und Reit im Winkl. Für das Snowrafting sollte man sich unbedingt an einen vertrauenswürdigen Veranstalter wenden!